Jordanien: Petra

In der Felsenstadt der Nabatäer

 

 

Petra. Höhepunkt einer jeden Jordanienreise und eines meiner Sehnsuchtsziele seit vielen Jahren.

Um 500 v. Chr. kamen die Nabatäer in das Tal von Petra. Durch die Kontrolle der Handelswege, die hier zusammenliefen und durch den Handel mit Gewürzen, Weihrauch und Silber wurden sie reich und begannen, ihre Hauptstadt aus dem Sandstein zu meißeln. 

Nachdem die Römer im Jahr 106 die Nabatäer endgültig besiegt hatten, gliederten sie Petra ins Römische Reich ein. Die Stadt verlor immer mehr an Bedeutung und geriet nahezu in Vergessenheit, bis sie der Schweizer Arabienreisende Jean Louis Burckhardt 1812 für Europa neu entdeckte.

 

In den 1920er Jahren erfolgten erste archäologische Ausgrabungen, wenig später begann auch die touristische Erschließung der Ruinenstätte, und 1985 wurde dieses einzigartige Kulturdenkmal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Was mich am meisten beeindruckte:

die enorme Größe von Petra. Ich bin sicher, man kann sich hier eine Woche und länger aufhalten und entdeckt immer wieder etwas Neues im Tal und auf den umliegenden Bergen.

 

 

 

 

die Farben des Sandsteins. Wer glaubt, dieser sei nur rot, der wird in Petra eines Besseren belehrt. Sein Farbspektrum reicht von Rostrot über Beige, Weiß, Grau, Gelb und Schwarz bis hin zu Blau, Purpur und Flieder. Am eindrucksvollsten dokumentiert sich dies an den Königsgräbern, von denen eines nach der feinen Marmorierung seiner Fassade sogar den Namen "Seidengrab" erhielt.

Unbedingt aufsuchen sollte man in Petra auch die "schönste Toilette Jordaniens". Schräg gegenüber dem Theater in den Fels hineingebaut bietet sie großartige Blicke auf bunte Sandsteinwände und -decken.

 

Und wer die Farben als Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, der kann entweder Steine kaufen oder eine der mit buntem Sand kunstvoll befüllten kleinen Flaschen. Diese Sandflaschen kennt man zwar auch aus anderen Ländern, aber nur hier in Petra ist der Sand original und nicht gefärbt. 

 



die Beduinen vom Stamm der B'doul. Die kleinen Mädchen, die am Straßenrand Steine und Postkarten zum Kauf anbieten oder sich um die Esel der Familie kümmern, die junge Najwa, die versucht, ihren Schmuck an die wenigen noch verbliebenen Touristen zu verkaufen, um sich und ihre 5 Kinder durchzubringen, der freundliche Gewürz- und Räucherwerkverkäufer, der so interessant über seine Waren plaudern kann - und nicht zuletzt die vielen jungen Männer. Mit ihren dunklen, Khol-umrandeten Augen unter der Kufiya, mit langen Haaren und schwarzen Bärten wildverwegen und abenteuerlich aussehend reiten sie auf flinken, kleinen Pferden oder geschmückten Dromedaren vorbei - immer auf der Suche nach Kundschaft, dabei unaufdringlich und freundlich, aber stolz. 

  

 

Selten habe ich Menschen erlebt, die - wenn man das so ausdrücken darf - so perfekt in eine Landschaft passten wie die Beduinen hier in Petra.

 

 

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